Christian Wiese
  29.10.2021 •     Verband


Bereits im Mai 2021 übernahm er von der langjährigen Bezirksvorsitzenden Annette Jassmann die Funktion und vertritt seither den Bezirk West im HVV-Präsidium: Wir stellen in der Kategorie hessenvolley-Gesichter heute Christian Wiese vor.

Vorab, wie bist du überhaupt zum Volleyball gekommen?

Ich bin in der 8. Klasse durch meine Sportlehrerin zum Volleyball gekommen (nachdem ich im Vereins-Handball nicht glücklich geworden bin). Ganze fünf Jungs aus meiner Klasse wurden durch den Schulunterricht so begeistert (und gleichzeitig unterfordert), dass wir uns direkt einen Verein gesucht haben und gleichzeitig ein Bezirksliga-Team vor der Auflösung bewahrt haben (strenggenommen ein "nicht-mehr-lange-BzL-Team"). Zusätzlich brachte dieser „neue“ Kern dem Verein mehr Bekanntschaft und somit wieder Zulauf von Jugendlichen, so dass ich mit 18 den Trainerschein machen konnte. Zusammenfassend waren es also eine Reihe von positiven (und auch skurrilen) Erfahrungen und Glück mit meinen Teamkollegen, die mich bei der Stange hielten. Spitzenplätze spielten für mich eine untergeordnete Rolle; im Bereich höher als Landesliga habe ich keine Erfahrung.

Was macht den Sport für dich besonders?

Volleyball ist besonders wegen der Kombi aus Team- und Rückschlagsport. Taktisches Denken während man schnelle Aktionen als Team durchführt. Und das ohne die kilometerlange Rennerei des Fußballs oder die Ellenbogenduelle des Handballs. Dann wieder die Spielpausen zum Kraft Sammeln und Planen. Das war für meine Person und meinen Körperbau einfach das Richtige.

Warum engagierst du dich im Ehrenamt?

Im Ehrenamt (und als Trainer) engagiere ich mich, weil ich die Zeit und Kraft habe. Und weil ich immer wieder Leute finde, die mir Arbeit abnehmen. Andere machen Feuerwehr oder Politik oder Elterninitiativen, ich halt Volleyball. In meinen Augen sollte ein Ehrenamt für alle – natürlich im individuell angemessenen – Umfang dazugehören.

Warum jetzt genau diese Funktion?

Ich habe mich zur Wahl gestellt, weil Annette Jassmann nach etlichen Jahren mit viel investierter Energie eine Nachfolge gesucht hat. Als jahrelanger Teilnehmer der Bezirkstage hatte ich ja bereits oftmals Kontakt zu einigen Vereinen und den Mitgliedern des Vorstandes, also lag ein Engagement hier auf der Hand.

Was genau möchtest du für den Bezirk West erreichen?

Konkrete Ziele habe ich mir noch nicht gesetzt. Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Vereine im Bezirk mehr zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen. Gerade in Bereichen, wo viele Vereine auf engstem Raum koexistieren, gibt es allein in den Themen Beach-Plätze, Rasenflächen, Hallentermine, Schiris, etc. doch gute Möglichkeiten für Kooperationen.

Wenn ein Abteilungsleiter oder Trainer etwas braucht oder wissen möchte, kann er jederzeit schreiben oder anrufen (ok, anrufen vielleicht nicht jederzeit).

Und: Die speziellen niedrigschwelligen Jugendrunden „West“ zur Ausbildung unserer ganz jungen Spieler*innen, Quereinsteigern und Schiris sind mir ebenfalls sehr wichtig; diese haben schon vielen Vereinen geholfen, ein Volleyball-Angebot aufrecht zu halten.

Andererseits: Wenn ich den zwei, drei Spitzenvereinen im Bezirk irgendwie helfen kann, Talente zusammenzuführen, mache ich das sehr gerne. Mein Hauptfokus wird aber auf der unteren Hälfte der „Leistungspyramide“ bleiben. Ich sehe hier eine spezielle Herausforderung in den Ballungsräumen Frankfurt und Wiesbaden, nämlich, dass die allgemeinen Probleme des Volleyballs quasi invertiert werden:

Es gibt viele Kinder, viele Zuzügler, hohe Mitglieder-Fluktuation, viele „Hobby-“ und „Nebenbei-“Spieler*innen. Dagegen stehen wenige, dafür stark ausgelastete Hallen, die dann ggf. auch noch pro Stunde Kosten für die Vereine verursachen.

Ein paar Schlussworte von dir persönlich?

Zum Schluß kann ich nur betonen, wie wichtig ein Team bei einer ehrenamtlichen Tätigkeit ist, an das man delegieren kann und die das übernehmen, was man selbst nicht schafft. Ein Team, bei dem inhaltliche und freundschaftliche Kommunikation selbstverständlich ist. Hier möchte ich einfach DANKE sagen, an meine Mitstreiter der FTG Frankfurt und an die Vorstandsmitglieder des Bezirks (auch an alle ehemaligen).


Zur Person

Christian Wiese
Vorsitzender Bezirk West

  • Jahrgang: 1975
  • aufgewachsen an der Ruhr, in Bochum und Witten
  • erster Verein: Blau-Weiß Annen (mit 15 beim Volleyball eingestiegen und ca. 13 Jahre lang dort gespielt)
  • Umzug und Wechsel zur FTG Frankfurt (7 Jahre)
  • Wechsel zur TG Römerstadt (weiterhin Trainer und Abteilungsleiter bei der FTG)
#hessenvolley
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