Fette Beute in Berlin!
  18.09.2021 •     Senioren , Beach


Nach den Deutschen Meisterschaften in Timmendorf ist vor den Deutschen Senioren-Meisterschaften, die am 11. und 12. September mal wieder auf dem dafür perfekten Beachmitte-Gelände in Berlin stattgefunden haben. 3x Gold, 2x Silber und 1x Bronze gab es am Ende für die Teams aus Hessen bzw. mit hessischer Beteiligung, von denen sich insgesamt 21 auf den Weg in die Hauptstadt gemacht hatten.

Der Veranstalter und ‚Macher‘ Martin Henske hat mit seinem erfahrenen und hilfsbereiten Team diese Mammut-Veranstaltung bestens im Griff. Im zweiten Corona-Jahr hatten sich die meisten an die 3G- Regelungen gewöhnt und alles ging sehr entspannt vonstatten. Das Technical Meeting mit allen wesentlichen Informationen gab’s freitags online aufs Handy, der tägliche Check-In über die Luca-App war bereits Standard und die übrig gebliebenen Corona-Regeln (Maske, Abstand, etc.) waren ‚Standard‘ für die Beacher*innen auch der ganzen Bundesrepublik. Die Wettervorhersage hatte sich zur Freude Aller komplett geirrt, denn statt des angesagten Regen-Wochenendes konnte bei bewölktem Himmel, angenehmen Temperaturen, wenig Wind/Regen und bester Laune zwei Tage lang dem Beachvolleyball gefrönt werden.

Das Warten hat endlich ein Ende: Erstes Gold für Hotte!

Fast jeder kennt ihn – den ‚Gute-Laune-Mann‘ Horst-Dieter Freitag, besser bekannt als ‚Hotte‘. Eigentlich aus Hamburg, aber seit vielen Jahren in Hessen verwurzelt, startete Hotte Freitag erstmals in der Ü65er-Konkurrenz mit Beachpartner Jürgen Hesse aus Bayern. Die beiden kennen sich gut, können den Ball in jede Ecke des Beachfeldes spielen und ihre Gegner zum Verzweifeln bringen. Doch das können andere auch.

Dieses Jahr jedoch war das nötige Quentchen Glück auf der Seite der beiden und sie kämpften sich Runde um Runde nach vorne. Auch die Niederlage gegen den Mehrfachmeister Detlef Keller im Viertelfinale konnte die beiden nicht stoppen. Es ging über die Loserrunde weiter nach vorne bis ins Endspiel gegen das Team Gerlach/Miller aus Ulm, die im Halbfinale Detlef Keller und seinen Partner ins kleine Finale schickten. „Wir sind einfach nur total happy, dass uns die Puste dieses Jahr bis aufs obere Treppchen gereicht hat. Das Training und die über die Jahre gesammelte Erfahrung haben sich hier richtig ausgezahlt,“ so Horst-Dieter (Hotte) Freitag und Jürgen Hesse unisono.

Erneut die ‚Goldene‘ für die Rodheimer Piraten

In der Altersklasse Ü53 startete das Rodheimer Team Stefan Brömmeling/Stefan Kann als Titelverteidiger und Erster der Setzliste in den Wettbewerb. Trotz einiger Leistungsschwankungen schlossen die beiden knapp 2-Meter-Männer aus Rodheim die drei Vorrundenspiele gegen Teams aus Berlin, Sachsen und Nordrhein-Westfalen wie erhofft als Gruppensieger ab.

Nach einem weiteren Sieg gegen den Vereinskameraden Stößinger mit Partner Martin Quedzuweit wartete im Viertelfinale mit Kalenychenko/Kaliberda ein unbequemer, unkonventionell spielender Gegner. Im ersten Satz überrumpelt und danach zu lange nach der richtigen Taktik suchend, verloren die Rodheimer etwas überraschend 0:2. In der Loserrunde wurden dann Bürschgens/Meuser aus NRW mit einer konzentrierten Leistung klar geschlagen.

Das Halbfinale gegen die starken Berliner Schönauer/Wüst erlebten die Zuschauer als spannende Begegnung auf Augenhöhe mit teils spektakulären Ballwechseln. 15:13 und 13:15 lauteten die Ergebnisse nach zwei ausgeglichenen Sätzen. Im dritten Satz konnte Oliver Wüst nach einem medical time out leider nicht mehr weiterspielen, das Spiel wurde 2:1 für Brömmeling/Kann gewertet. Finale erreicht!

Doch der Weg zum Titel führte wie erwartet über das mitfavorisierte Team Henrichs/Lensing aus NRW, das seinerseits in einem nervenaufreibendem Halbfinale Kalenychenko/Kaliberda besiegt hatte. Auf den Punkt genau konzentriert und in Bestform zeigten die beiden Rodheimer knapp ihre stärkste Leistung im gesamten Turnier. Die sehr gute Annahme ermöglichte ein nahezu fehlerfreies Sideout-Spiel. Dazu kam eine überragende Angriffsquote von Stefan Kann. Kleinere Fehler auf der gegnerischen Seite wurden konsequent ausgenutzt. Wenn’s einmal läuft dann läuft’s … und so hieß es am Ende 15:10, 15:11 für die alten und neuen Deutschen Meister. Mission „Titelverteidigung“ completed.

Siebte Gold-Medaille für Gerlach/Hoppe – diesmal in neuer Altersklasse

Im zweiten Anlauf (nach 2020) klappte es: Die rührigen Hessen-Teams ‚eröffneten‘ 2021 die Ü55er-Klasse. Es fanden sich sechs Frauen-Teams, die einen ordentlich anstrengenden Spielmodus wählten: Jeder gegen Jeden, und das gleich mit Hin- (samstags) und Rückrunde (sonntags), jeweils über zwei Gewinnsätze.

Was zuerst nach einem Marathon aussah entpuppte sich zu einem zwar anstrengenden, aber guten Modus für alle. Jedes Team hatte seine Chancen in den zehn Spielen, die Ausdauer passte, und so wurde dieses Turnier zu einem schönen Wettkampf. Das ‚Samstags-Ranking‘ spiegelte sich letztlich auch sonntags am Ende des Turniers wider. Das Seriensieger-Team Britta Gerlach (SV Orplid Niddainsel) mit Pia Hoppe (SG Rodheim) bestätigte auch 2021 seine gute Form. Im allerletzten Spiel gaben die beiden zwar noch den einzigen Satz im Turnier ab, holten sich aber trotzdem Gold bei den Frauen Ü55.

Die ‚Silberne‘ für Verfolgerinnen

Den beiden dicht auf den Fersen in der Altersklasse Ü55 war eine überaus erfolgreiche Volleyballerin: Gabi Bongers (TG Rüsselsheim), die auf Sand genauso ehrgeizig und hochklassig agiert wie in der Halle. Mit ihrer Partnerin Kirsten Hartwig (TG Walsrode) forderte sie Britta und Pia mit gut platzierten Bällen und starken Aufschlägen aufs Äußerste. Sie waren es, die den späteren Gesamtsiegerinnen am Sonntag den mit druckvollem und taktisch gutem Spiel besagten Satz abgeknöpft hatten. Die Silbermedaille war mehr als verdient für die beiden langjährigen Freundinnen.

Ü70-Silber nach Waldgirmes geholt

Die Medaillensammler aus Waldgirmes waren auch dieses Jahr mit mehreren Teams am Start. Trotz Knieverletzung machte sich Norbert Klemm kurzfristig auf nach Berlin – denn es gab erstmals ausreichend Meldungen für die Ü70-Klasse.

Auch hier wurde der Spielmodus ‚Jeder gegen Jeden‘ gewählt (einfache Runde). Das letztlich alles entscheidende Spiel der beiden Freunde gegen den späteren Sieger aus NRW ging denkbar knapp in 3 Sätzen 14:16 zu Ungunsten von Nobbi Klemm und Hans Rauber aus – es war das einzige Spiel, das verloren ging.

Am Ende zählte dann der direkte Vergleich. Die Freude über die Silbermedaille war dennoch riesig, war doch ein Start bis vor Kurzem gar nicht angedacht.

Endlich auf dem Podest: Lukas/Paßmann freuen sich über Ü49-Bronze

2021 war es soweit: Die Viel-Spielerinnen und ‚Noch-Mehr-Trainiererinnen‘ Petra Lukas und Susanne Paßmann vom SV Orplid Niddainsel e.V. konnten sich am ersten Turniertag in der Vorrunde ohne Satzverlust als Gruppensieger gegen die Teams aus Schweriner und Emden durchsetzen. Das schon seit Jahren gut eingespielte Team schaffte es anschließend das starke Team Groß/Heissel aus Berlin (LSC-VfK Südwest Berlin) in 2:1 Sätzen zu bezwingen.

Weiter ging’s am Sonntag mit dem ersten Spiel um den direkten Einzug ins Halbfinale – erneut gegen ein Team vom BBSC Berlin. Auch in diesem Spiel gelang den beiden Hessinnen mit mutigem Spiel ein 2:1-Sieg. Zum ersten Mal war – endlich! – das Halbfinale erreicht! Gegner war erneut das Berliner Team Groß/Heissel aus der Zwischenrunde. Doch am Finaltag hatten die Berlinerinnen die Nase vorn und das Spiel ging 0:2 verloren.

Im kleinen Finale wurden nochmals alle Kräfte mobilisiert und die Spieltaktik konsequent umgesetzt. Mit den mutigen und gut platzierten Aufschlägen von Petra Lukas konnte der entscheidende Satz – und damit das Spiel – gewonnen werden. Die Freude über den Platz auf dem Siegerpodest und eine Bronzemedaille ist riesengroß!

Alle Ergebnisse für den HVV im Überblick

Ü35m
4. Platz
Peter Krautwurst (TV 1874 Bergen-Enkheim)
Diego Reckermann (Hünfelder SV)
Ü35m
5. Platz
Johannes Fröhlich (SG Rodheim)
Robert Stodtmeister (SG Rodheim)
Ü35m
13. Platz
Nikolaus Frei (TS 1856 Griesheim)
Joris Baumann (IBM Club Mainz)
Ü49w
3. Platz
Petra Lukas (SV Orplid Niddainsel)
Susi Paßmann (SV Orplid Niddainsel)
Ü47m
9. Platz
Markus Hübner (TG Schwalbach)
Matti Walter (TG Bad Soden)
Ü53m
1. Platz
Stefan Brömmeling (SG Rodheim)
Stefan Kann (SG Rodheim)
Ü53m
7. Platz
Peter Stößinger (SG Rodheim)
Martin Quedzuweit (TV Planegg Krailing)
Ü53m
9. Platz
Ismet Kutay (Eintracht Frankfurt)
Jörg Dißmann (VV Humann Essen)
Ü55w
1. Platz
Britta Gerlach (SV Orplid Niddainsel)
Pia Hoppe (SG Rodheim)
Ü55w
2. Platz
Gabi Bongers (TG Rüsselsheim)
Kirsten Hartwig (TV Jahn Walsrode)
Ü55w
4. Platz
Betina Schuch (TV Treis)
Doris Wippersteg (TSG Bretzenheim)
Ü55w
5. Platz
Sabine Bär (TG Rüsselsheim)
Ute Herzog (Beachclub 2000)
Ü55w
6. Platz
Anke Wildhirt (SG Rodheim)
Petra Flott (SG Rodheim)
Ü59m
9. Platz
Michael Oldenburg (SV Orplid Niddainsel)
Thomas Habicht (SC Heuchelhof)
Ü59m
14. Platz
Friedhelm Rücker (TV Waldgirmes)
Karl Schumann (TV Waldgirmes)
Ü59m
15. Platz
Heinrich Böckermann (Hundmühler TV)
Karl-Heinz Knoob (TSV Bleidenstadt)
Ü65m
1. Platz
Horst-Dieter Freitag (TSV 1848 Frankenberg)
Jürgen Hesse (TV Creglingen)
Ü65m
9. Platz
Roland Breinlinger (SV Orplid Niddainsel)
Andi Wilker (SV Orplid Niddainsel)
Ü65m
9. Platz
Falk Fleischer (VSV 1980 Höchendorf)
Stefan Weckmann (VC Ober Roden)
Ü65m
13. Platz
Peter Neustadt (TuS Kriftel)
Gunther Schmidt-Buderus (TuS Kriftel)
Ü70m
2. Platz
Norbert Klemm (TV05 Waldgirmes)
Hans Rauber (TV05 Waldgirmes)

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Text: Britta Gerlach

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